Chronisch entzündliche Darmerkrankungen

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind Erkrankungen, die mit einer lang anhaltenden (chronischen) Entzündung des Gewebes im Verdauungstrakt einhergehen. Hierzu gehören folgende Erkrankungen:

Colitis ulcerosa

• Bei dieser Erkrankung kommt es zu Entzündungen und Wunden (Geschwüren) an der Schleimhaut des Dickdarms (Colon) und des Enddarms (Rektum).

Morbus Crohn

• Der Morbus Crohn ist durch eine Entzündung der Schleimhaut des Verdauungstrakts gekennzeichnet, die oft auch die tieferen Schichten des Verdauungstrakts betreffen kann. Morbus Crohn befällt am häufigsten den Dünndarm. Er kann jedoch auch den Dickdarm und in seltenen Fällen den oberen Magen-Darm-Trakt befallen.

Colitis indeterminata

• Bei einem Teil der Betroffenen (etwa 5 – 10 %) kann nicht sicher zwischen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn unterschieden werden.

Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind in der Regel durch Durchfall, rektale Blutungen, Bauchschmerzen, Müdigkeit und Gewichtsverlust gekennzeichnet.

Der Verlauf der Erkrankung ist häufig in Schüben und kann sehr unterschiedlich sein. Für manche Menschen sind CED nur eine leichte Erkrankung. Für andere ist es eine schwächende Erkrankung, die zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen kann.

Die Symptome bei CED variieren je nach Schweregrad der Entzündung und dem Ort, an dem sie auftritt. Die Symptome können von leicht bis schwer reichen. Es ist wahrscheinlich, dass Sie Phasen mit aktiver Erkrankung haben, gefolgt von Phasen der Remission.

Zu den Anzeichen und Symptomen, die sowohl bei Morbus Crohn als auch bei Colitis ulcerosa auftreten, gehören:

• Durchfall, Müdigkeit, Unterleibsschmerzen und Krämpfe
• Blut im Stuhl, verminderter Appetit, unbeabsichtigte Gewichtsabnahme
• Außerdem können bestimmte weitere Erkrankungen während des Aufflackerns der CED auftreten. Dazu gehören unter anderem Gelenkbeschwerden (Arthritis), Hautläsionen und Augenentzündungen (Uveitis).

Das Ziel der Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist es, die entzündlichen Prozesse im Darm einzudämmen oder sogar zu verhindern. Im besten Fall führt dies nicht nur zu einer Linderung der Symptome, sondern auch zu einer langfristigen Remission und einem geringeren Risiko für Komplikationen. Die Behandlung umfasst in der Regel eine medikamentöse Therapie und in manchen Fällen auch eine Operation.

Entzündungshemmende Medikamente sind häufig der erste Schritt in der Behandlung. Welche Medikamente Sie einnehmen, hängt davon ab, welcher Bereich Ihres Dickdarms betroffen ist und wie schwer Ihre Erkrankung ist.

Kortikosteroide werden zeitlich begrenzt eingesetzt, um eine Remission herbeizuführen. Bei leichten bis mittelschweren Verläufen der Colitis ulcerosa werden außerdem Aminosalicylate wie Mesalazin eingesetzt.

Darüber hinaus wurde eine Bandbreite von Medikamenten entwickelt, die auf verschiedene Weise die Immunreaktion unterdrücken.

Einige Beispiele für immunsuppressive Medikamente sind Azathioprin, Mercaptopurin und Methotrexat. Darüber hinaus wurden sogenannte monoklonale Antikörper entwickelt, welche als Infusions- oder als Subkutantherapie zur Verfügung stehen. Hierzu gehören die sogenannten TNF-alpha-Antikörper (Adalimumab, Golimumab, Infliximab), Il23-Antikörper (Guselkumab, Mirikizumab, Risankizumab) und Il12/23-Antikörper (Ustekinumab). Außerdem sind oral verabreichte Wirkstoffe, die auch als "kleine Moleküle" bezeichnet werden, für die Behandlung von CED verfügbar geworden. Dazu gehören die JAK-Inhibitoren (Filgotinib, Tofacitinib, Upadacitinib) und die S1P-Antagonisten (Etrasimod, Ozanimod).

Die Möglichkeiten entwickeln sich jährlich weiter und wir haben keinen Anspruch auf eine aktuelle Vollständigkeit.

Die Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) e.V. ist der Selbsthilfeverband für die über 400.000 Menschen mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) in Deutschland.

www.dccv.de

Beim Kompetenznetz Darmerkrankungen finden Sie nützliche Informationsbroschüren zu den einzelnen Medikamenten:

kompetenznetz-darmerkrankungen.de

Eine Selbsthilfegruppe für Patientinnen und Patienten mit Stoma finden Sie hier:

www.stoma-welt.de