Wenn Zeit relativ wird

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Dipl.-Psych. Urs Münch
Dipl. Psych. Urs Münch

Urs Münch zum Thema langanhaltende Trauer im Interview mit Psychologie heute compact

Trauergefühle können eine unheimliche Wucht entwickeln. Der Schmerz, einen geliebten Menschen verloren zu haben, scheint endlos. Und doch: Viele – die meisten – Trauernden finden trotz dieser Erfahrung nach und nach wieder zurück ins Leben, in den Alltag. Was aber passiert mit den Menschen, die das nicht so erleben? Die auch nach vielen Monaten, teils Jahren, die durch den Verlust sehr belastet und beeinträchtigt bleiben? Kann Trauer pathologisch werden?

Experte auf diesem Gebiet ist der Psychologische Psychotherapeut Urs Münch, der an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie der DRK Kliniken Berlin Westend angestellt ist und sich seit Jahren in der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin engagiert. In der neuesten Ausgabe von Psychologie heute compact erklärt er im Interview, warum er es begrüßt, dass die „Anhaltende Trauer“ als Krankheit international klassifiziert werden soll und wie Angehörige, Freunde und Bekannte in der Trauersituation wirklich unterstützen können. Dabei ist es besonders wichtig, die Würde des Trauernden zu achten und das Selbstwertgefühl zu stärken. Manchmal gelingt das leichter durch eine stille Umarmung als durch viele gut gemeinte Ratschläge.

Psychologie heute compact bietet einen guten Einstieg in das Thema Verlust und Trauer. Wer sich differenzierter und fachspezifischer damit auseinandersetzen möchte, dem sei das Buch „Anhaltende Trauer. Wenn Verluste auf Dauer zur Belastung werden“ von Urs Münch empfohlen. Erschienen ist es 2020 bei Vandenhoeck & Ruprecht.