RBB-Abendschau: Warum KV-Praxen die Rettungsstellen entlasten

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Dreharbeiten in der Zentralen Notaufnahme der DRK Kliniken Berlin Westend

Freitagabend, der Wartebereich der Zentralen Notaufnahme der DRK Kliniken Berlin Westend füllt sich. Aber nicht jeder Patient, nicht jede Patientin, braucht die Infrastruktur und Leistungsfähigkeit eines Krankenhauses. Oft würde es schon reichen, einen Haus- oder Kinderarzt zu sehen – das belegen auch die Zahlen, die vom Controlling und der Kassenärztlichen Vereinigung erhoben werden. Rund 10.000 Patientinnen und Patienten, davon viele Kinder, werden in den beiden Notdienstpraxen am Standort Westend pro Jahr versorgt. „Diese kämen zu unseren knapp 40.000 Fällen in der Rettungsstelle dazu, wenn es nicht das Angebot der Kassenärztlichen Vereinigung gäbe“, erklärte Dr. Christian Friese, Vorsitzender der Geschäftsführung der DRK Kliniken Berlin, der Abendschau-Redakteurin. Dass die KV-Praxis also eine Entlastung für die Stationsärzte einerseits und eine schnellere Versorgung für die Patienten andererseits bedeutet, davon konnte sich die Redakteurin direkt überzeugen. Auch der Chefarzt der Zentralen Notaufnahme, Dr. med. Daniel Schachinger, MBA, lobt das Modell und plädierte für eine Ausweitung. 
Allerdings – das sagten sowohl Dr. Christian Friese als auch Dr. Burkhard Ruppert, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin – ist das System der Notfallversorgung unterfinanziert. Um neue KV-Praxen in Berlin zu eröffnen, bedürfe es einer stärkeren politischen und finanziellen Unterstützung. 

Zum Beitrag in der RBB-Abendschau vom 12. November 2022