DRK Kliniken Berlin stellen Plan für Familienhaus in Spandau vor

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In den DRK Kliniken Berlin Westend fand erstmalig eine Fachtagung zur „Arbeit mit hochbelasteten Familien“ statt. In diesem Rahmen stellten die DRK Kliniken Berlin auch ihren Plan zur Errichtung eines neuen Familienhauses in Spandau vor.

Abhilfe schaffen, wo sie am dringendsten benötigt wird – dieses Ziel hatten sich Chefärztin Dr. med. Annegret Eckhart-Ringel und ihr Team von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik gesetzt, als sie Fachkräfte aus verschiedenen Berliner Kliniken, Schulen, der Jugendhilfe und der Senatsverwaltung zur Fachtagung einluden. Mit Erfolg: Während der ganztägigen Veranstaltung diskutierten die Teilnehmer mit Fachvorträgen zum Thema und konkretisierten eine Vielzahl verschiedener Ideen, um hochbelastete Familien aus dem Berliner Bezirk Spandau zu unterstützen.

„Die DRK Kliniken Berlin entwickeln derzeit ein Leistungsportfolio für hochbelastete Familien – also Familien, die mit einer Kombination verschiedener Probleme konfrontiert, aber mit deren Bewältigung oftmals überfordert sind“, erklärt Dr. Christian Friese, Geschäftsführer der DRK Kliniken Berlin. „Für diese Familien ist es oft schwierig, die richtige Hilfe zu finden, die sie bei allen Problemen unterstützt. Wir möchten es ihnen erleichtern, Hilfen anzunehmen“. Da bei der Entwicklung dieser Leistungen der interdisziplinäre Austausch mit verschiedenen Fachexperten sehr wichtig ist, haben die DRK Klinken Berlin die Fachtagung „Arbeit mit hochbelasteten Familien“ veranstaltet.

Planung eines Familienhauses in Spandau

Auf der Fachtagung stieß besonders die Idee, ein Familienhaus in Spandau zu errichten, auf große Unterstützung. Für das Familienhaus planen die DRK Kliniken Berlin 20 tagesklinische Behandlungsplätze, die derzeit bei der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung beantragt werden. „Wir erleben immer wieder Familien, die in große Schwierigkeiten geraten, weil sie viele Probleme gleichzeitig zu bewältigen haben. Zum Beispiel, wenn psychische Probleme, Verhaltensauffälligkeiten, finanzielle Schwierigkeiten, Wohnungsnot und Schulprobleme in einer Familie aufeinandertreffen“, erklärt Chefärztin Dr. med. Annegret Eckhart-Ringel, Initiatorin des Familienhauses. „Diesen Familien wollen wir im Familienhaus eine zentrale Anlaufstelle bieten, in der ihnen erfahrenes Personal in allen Lebensbereichen niedrigschwellig und vor Ort mit Rat und Tat zur Seite steht.“

Familienhaus als unbürokratische Kontaktstelle

Um den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern, soll das Familienhaus Teil des bestehenden sozialen und medizinischen Netzwerks in Spandau werden. Als sozial besonders belasteter Stadtteil fiel die Standortwahl dabei bewusst auf diesen Bezirk. Das Familienhaus soll künftig als Kontaktstelle vor Ort dienen. Neben einer Vielzahl geplanter sozialer Unterstützungsmöglichkeiten für die ganze Familie wollen die DRK Kliniken Berlin ein schnell zugängliches und möglichst unbürokratisches kinder- und jugendpsychiatrisches Angebot mit Institutsambulanz mit teilweise offener Sprechstunde und tagesklinischen Behandlungsplätzen anbieten. In die geplanten Therapieangebote sollen auch besondere Unterstützungsangebote für Vorschulkinder integriert werden, für die es bisher kaum Angebote gibt. „Die Zahl der jungen Kinder im Vorschulalter mit psychischen Problemen, für die wir verzweifelt nach Behandlungsorten in Spandau suchen, steigt“, so Dr. Gabriele Latzko, Leiterin des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes in Spandau bei der Fachtagung. „Umso mehr freuen wir uns über dieses Konzept für den Bezirk.“

Soziale und medizinische Einrichtungen ziehen an einem Strang

Das Konzept des Familienhauses basiert auf dem Ausbau des Netzwerks zwischen den verschiedenen sozialen und medizinischen Einrichtungen in Spandau, zum Beispiel durch eine Verzahnung der DRK Kliniken Berlin mit Schulen und Jugendhilfeträgern unter einem Dach. Deshalb beteiligten sich der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst Spandau und das Jugendamt in Spandau unter Federführung von Walter Sablotny von Beginn an bei der Planung. Künftig soll das Familienhaus ein Ort der Begegnung sein, wo neben der medizinischen Betreuung auch Beratungsangebote, offene Angebote wie Freizeitangebote für Kinder und Erwachsene, Mehrgenerationenangebote, Informationsveranstaltungen etc. angeboten werden.

Ob das Konzept in die Tat umgesetzt wird, hängt letztendlich neben der Bewilligung des Antrags auch von der Frage der Finanzierung ab. „Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt ist es, einen Weg zu finden, die Budgets aus den verschiedenen projektbeteiligten Einrichtungen zusammenzufassen und umzuverteilen“, so Ute Lehman, Referatsleiterin der Außenstelle Spandau der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. „Da wir alle hoch motiviert sind und hinter dem Familienhaus stehen, sind wir aber optimistisch, dass wir dafür eine Lösung finden können.“