Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse, Nebenschilddrüse
In Deutschland leiden etwa 20 – 30% der Bevölkerung an Schilddrüsenknoten. Meist handelt es sich dabei um gutartige Wucherungen, die durch einen Jodmangel verursacht werden können. Mitunter ist es nötig, solche Erkrankungen zu operieren. Aktuell erfolgen ca. 90.000 Eingriffe an der Schilddrüse pro Jahr hierzulande.
Schilddrüsenkrebs ist hingegen eine deutlich seltenere Erkrankung. Es erkranken 8,6 Frauen bzw. 3,6 Männer je 100.000 Einwohner, damit doppelt so viel Frauen wie Männer. Bei 2/3 der Fälle liegen Krebsvarianten vor, die bei einer entsprechenden Therapie eine sehr gute Prognose haben.
Symptome
Schilddrüsenerkrankungen können unterschiedliche Beschwerden verursachen. Wir unterscheiden in lokale und hormonell-bedingte Symptome.
Lokale Beschwerden:
- Schluckbeschwerden
- Schwellung oder Fremdkörpergefühl im Halsbereich
- Atemnot durch eine Enge in der Luftröhre,
Hormonelle Beschwerden:
- Schwitzen,
- Unbeabsichtigte Gewichtsab- bzw. -zunahme
- Stimmungsschwankungen
Diagnose
Schilddrüsenerkrankungen werden durch eine Kombination aus klinischen Untersuchungen, Bluttests und bildgebenden Verfahren diagnostiziert. Zunächst erhebt der Arzt die Krankengeschichte und führt eine körperliche Untersuchung durch, bei der die Schilddrüse auf Knoten oder Vergrößerungen abgetastet wird.
Bluttests messen die Konzentrationen von Schilddrüsenhormonen und Antikörpern. Ultraschalluntersuchungen visualisieren die Schilddrüse und mögliche Anomalien. So finden wir heraus, ob es sich um Knoten und Wucherungen, um autoimmune Entzündungen oder Funktionsstörungen handelt.
Bei Verdacht auf Krebs oder unklare Knoten wird eine Feinnadelbiopsie durchgeführt. Bei einer Szintigraphie wird eine kleine Menge eines schwach radioaktiven Mittels gegeben, wodurch im Bild die Schilddrüsenfunktion weiter beurteilet werden kann.
Behandlung
In Abhängigkeit von den hier und ambulant erhobenen Befunden kann eine konservative oder operative Therapie notwendig sein. In vielen Fällen reicht sogar eine regelmäßige Überwachung des Befunds aus.
Im Falle einer notwendigen Operation besteht – immer in Abhängigkeit der Diagnostik - die Möglichkeit, Teile oder die gesamte Schilddrüse zu entfernen. Bei bösartigen Erkrankungen kann die Entfernung der Lymphknoten im Halsbereich zudem notwendig sein
Nachsorge
Nach Eingriffen an der Schilddrüse ist in den meisten Fällen die Einnahme von Schilddrüsenhormonen und / oder Jod notwendig.
Bei bösartigen Erkrankungen kann eine Radiojodtherapie nach der operativen Therapie erfolgen.
Regelmäßige Kontrollen der Schilddrüsenwerte sowie sonographische Verlaufskontrollen sind auf jeden Fall angeraten, um den Verlauf zu kontrollieren und rechtzeitig weitere Maßnahmen einzuleiten.
Prognose
Die Prognose der Behandlung von gut- wie bösartigen Erkrankungen ist in den allermeisten Fällen exzellent. Die Operation ist in erfahrenen Händen eine sichere und komplikationsarme Therapie, von der sich die Patientinnen und Patienten schnell erholen und in ihr normales Leben rasch zurückkehren können.
Prävention
Eine jodreiche Ernährung ist zur Vermeidung einer Jodmangelstruma sinnvoll. Weiter sollte bei familiärer Häufung eine Basisdiagnostik mit Befragung, Laborscreening und Sonographie erfolgen.
Nachsorge
Eine Rehabilitation oder Anschlussheilbehandlung sind nur selten notwendig, da die Betroffenen sich fast immer sehr schnell vom Eingriff erholen.
Selbsthilfe
www.sd-krebs.de
hausderkrebsselbsthilfe.de
www.schilddruesenliga.de/selbsthilfegruppen
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