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Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Köpenick

Schultereckgelenksinstabilität (AC-Gelenk)

Akut und chronisch, Stabilisierung des Gelenkes durch
Metalldrähte und nicht zerreißbare Fäden

Entstehung

Verletzungen des Schultereckgelenkes, welches vom Schlüsselbein und vom Schulterdach gebildet wird, sind die dritthäufigste Sportverletzung. Meist entstehen sie durch ein direktes Trauma, wie den Sturz auf die Schulter, können aber auch nach indirekten Traumata beim Sturz auf den ausgestreckten Arm auftreten. In Abhängigkeit von den verletzten stabilisierenden Bandstrukturen werden verschiedene Schweregrade eingeteilt, die schließlich auch über die weitere Behandlung entscheiden. Bei leichten Verschiebungen des Schlüsselbeines nach oben wird eher ein konservatives Vorgehen empfohlen, bei starker Instabilität und bei sportlich aktiven Patienten mit hohem Bewegungsanspruch sollte dann eher die operative Stabilisierung vorgenommen werden.

Diagnostik

Neben der klinischen Untersuchung wird eine Röntgenuntersuchung beider Schultereckgelenke oft auch mit Belastung durch ein Gewicht von ca. 5 kg vorgenommen. Hierbei lässt sich bereits die Verbreiterung des Gelenkspaltes nachweisen. In Abhängigkeit vom Schweregrad der Verletzung kann dann die Empfehlung zur konservativen oder operativen Behandlung gestellt werden. 

Neben der so genannten vertikalen Instabilität, also der Verschiebung des Schultergelenkes nach oben, sollten mit speziellen Röntgenaufnahmen im Vergleich zur gesunden Gegenseite auch die Instabilität nach vorn und hinten (horizontale Instabilität) nachgewiesen werden, da dies auch unmittelbaren Einfluss auf die Entscheidung zum operativen Vorgehen hat.

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Behandlung

Bei der konservativen Therapie wird der Arm in einer Schlinge oder in einem ruhig stellenden Trageverband für einige Tage geschont. Gleichzeitig kommen entzündungshemmende und abschwellende Medikamente sowie lokale Eisanwendungen zur Anwendung. Die Ruhigstellung sollte nicht länger als 10–14 Tage anhalten, danach kann mit vorsichtigen Bewegungsübungen begonnen werden. Der zeitliche Rückgang der Beschwerden ist sehr unterschiedlich und beträgt manchmal einige Wochen. Die Wiederaufnahme der Sporttätigkeit sollte nicht vor 12 Wochen erfolgen. 

Bei schweren Verletzungen, insbesondere bei erheblicher Verschiebung des Schlüsselbeines nach oben oder nach hinten ist eine operative Behandlung zu empfehlen. Hier stehen verschiedene operative Behandlungsverfahren zur Verfügung, wobei neben den offenen Operationen mit einer Hakenplatte in letzter Zeit zunehmend auch arthroskopischassistierte Techniken zur Anwendung kommen. In unserem Haus wird dabei die Tight-Rope-Technik verwendet. Dabei wird nach einer Gelenkspiegelung ein nicht resorbierbarer sehr stabiler Faden zwischen Schlüsselbein und Coracoid (Rabenschnabelfortsatz) nach Vorbohren mit einem kanülierten Bohrer eingebracht und nach Verspannung von zwei kleinen Metallplättchen gegeneinander das Schlüsselbein wieder in seine ursprüngliche Position zurückgebracht und hier stabil gehalten. Zur Erhöhung der Stabilität wird ein zweites Tight-Rope im Verlauf des Bandapparates zwischen Schlüsselbein und Rabenschnabelfortsatz eingesetzt. Bei länger zurückliegenden Verletzungen muss zusätzlich eine Sehne aus der Kniekehle (Gracilissehne) mit eingezogen werden, um die notwendige dauerhafte Stabilität und biologische Heilung zu erreichen. Auch dieser Eingriff wird in großen Teilen arthroskopisch durchgeführt. 

 

Nachbehandlung

Für 6 Wochen wird der Arm auf einer so genannten Orthese ruhig gestellt. In dieser Zeit dürfen nur passive, d. h. geführte Bewegungen bis 45° Abspreizung und Anhebung, erfolgen. Bis zur 7. Woche wird die Beweglichkeit bis 90° gesteigert. Die aktive Bewegung kann erst nach der 8. Woche begonnen werden. Muskelaufbautraining wird ab der 10.–12. Woche vorgenommen. 

 

Ergebnisse und Risiken

In etwa 90% der Fälle sind auch hier sehr gute und gute Ergebnisse zu erwarten. In einigen Fällen muss jedoch im Verlauf mit einer erneuten Teilinstabilität gerechnet werden. Besonders bei Patienten mit vorbestehender horizontaler Instabilität sind schlechtere Ergebnisse möglich. In diesen Fällen sollte eine zusätzliche Augmentation mit einem Sehnentransplantat erfolgen. Komplikationen können schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Armes sein. Operationsbedingte Risiken sind ausgesprochen selten.

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Leitung: Dr. med. Matthias Hesse

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