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Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Köpenick

Akute und chronische Risse der Rotatorenmanschette

Akute und chronische Risse der Rotatorenmanschette (Sehnenplatte um die Schulter), Arthroskopische und offene Naht der Sehnen mittels Fadenankern. Erheblich retrahierte, lang bestehende Risse der Rotatorenmanschette: Muskelersatzplastiken

Ursache

Die Rotatorenmanschette besteht aus vier Muskeln die sich wie eine Manschette um den Oberarmkopf legen, diesen in der Schulterblattpfanne zentrieren und eine kraftvolle Auswärts, Einwärts und Abspreizbewegung der Schulter ermöglichen. Im Laufe der Zeit unterliegt die Rotatorenmanschette und insbesondere die Supraspinatussehne einem
natürlichen Degenerationsprozess. Ein Großteil der über 80 jährigen Bevölkerung hat einen unsymptomatischen, manchmal jedoch auch symptomatischen Riss der Rotatorenmanschette. Durch einen Unfall kann es auch zu einem traumatischen Riss der Rotatorenmanschette kommen. Oft ist dann der Subscapularismuskel betroffen. Dies ist ein relativer Notfall und muss schnell operative behandelt werden um langfristige Komplikationen
zu verhindern.

Beschwerden

Bei chronischem Verlauf besteht oft ein Entzündungsschmerz, ein Nachtschmerz und eine so genannte Impingementsymptomatik (Einklemmung der Weichteile zwischen Oberarmkopf und Schulterdach). Durch den Riss in der Rotatorenmanschette kommt es zu einer Entzündung im unter dem Schulterdach liegenden Schleimbeutel und zu einer Enge im Subacromialraum. Abspreizbewegungen, Überkopfarbeit und Drehbewegungen verursachen dann Schmerzen. Es kommt zu einer
relativen Schwäche des Armes und häufig strahlen die Schmerzen von der Schulter bis in den Oberarm und den Nacken aus. In akuten Fällen oder bei traumatischen Rissen kann der Arm oft nur noch sehr eingeschränkt bewegt werden.

Diagnostik

Neben der klinischen Untersuchung mit speziellen Test zur Beurteilung der
einzelnen Muskeln wird in unserer Schultersprechstunde ein hochauflösender Ultraschall der Schulter durchgeführt. In Zusammenschau mit den Röntgen und MRT Bildern kann dann die Schwere der Läsion und eventuelle Begleitschäden eingeschätzt werden.

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Behandlung

Bei sehr kleinen Rissen oder Partialrupturen kann durch vorübergehende
Schonung (Vermeiden von Überkopfarbeiten im schmerzhaften Bereich, kein Heben von Gewichten mit gestrecktem Arm), abschwellende und schmerzstillende Medikamente, lokale Eis- oder Wärmeanwendung sowie eine spezielle Krankengymnastik, ähnlich wie beim Einklemmungssyndrom (Impingement), wieder eine schmerzfreie oder schmerzarme Situation erreicht werden. Ein- bis zweimal ist eine Kortison Injektion in den
Subacromialraum vertretbar. Weitere Injektionen schwächen die Rotatorenmanschette und können zu einer Zunahme des Risses führen. Bei symptomatischen Rissen die unter konservativer Behandlung keine Beschwerdebesserung zeigen sollte eine operative Therapie mit Naht der gerissenen Sehne erfolgen.

Operative Behandlung

Bei der Operation wird durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie)
die Größe des Risses beurteilt. Die meisten Sehnenrisse können mittels
Schlüssellochtechnik, rein arthroskopisch repariert werden. Sehr große Risse werden in einer Mini-Open Operationstechnik versorgt. Es werden mehrer Fadenanker benutzt um die Sehne wieder fest am Knochen zu verankern. Der entzündete Schleimbeutel wird stets entfernt. Liegt der Befund eines vom Schulterdach ausgehender Knochensporn vor, wird dieser mittels kleinen Fräseinstrumenten entfernt, damit die refixierte Sehne widerstandslos durch den Subacromialraum gleiten kann.

Nachbehandlung

Nach der Operation ist ein stationärer Aufenthalt von 2-4 Tagen erforderlich. Die Schulter wird nach der OP in einem so genannten Schulterabduktionskissen gelagert. Dieses Kissen wird für 6 Wochen getragen und kann zur Körperpflege und zur Physiotherapie
abgenommen werden. Nach der Operation werden zunächst Pendelübungen mit der Schulter durchgeführt, später wird mit passiven Bewegungsübungen unter physiotherapeutischer Betreuung begonnen. Nach 6 Wochen wird bei meist freiem Bewegungsausmaß eine aktive Physiotherapie durchgeführt.

Ergebnisse und Risiken

Die Ergebnisse sind sehr gut wenn die Rotatorenmanschette keine zu großen degenerativen Veränderungen aufweist. Bei schon deutlicher Verfettung und Verkürzung, z.B. bei chronischen Rissen oder bei bekannten Rissen mit langer Schmerzanamnese kann ein Zustand erreicht sein, der eine Naht nicht mehr ermöglicht bzw. das Ergebnis nach Naht verschlechtert.
Nach erfolgreicher Sehnennaht muss die relative Kraftlosigkeit und Kondition des Armes und der Schulter, welche sich z.B. durch ein Zittern im Arm bei Überkopfarbeit oder Arbeit mit lang ausgestrecktem Arm zeigt, durch ein regelmäßiges Training und Physiotherapie angegangen werden.
Im Falle einer nicht mehr versorgbaren Rotatorenmanschettenruptur bei jedoch gut erhaltenen Gelenkverhältnissen kann zur Wiederherstellung der Schulterfunktion eine Muskellappenersatzplastik durchgeführt werden. Diese Operation wird mit gutem Ergebnis häufig in unserer Klinik vorgenommen. Der Schürzenbindermuskel (Latissimus Dorsi) wird dazu von seinem Ansatz am Oberarmknochen abgelöst und auf dem knöchernen Ansatz der
gerissenen Sehnen eingepflanzt. Die Nachbehandlung ist im Vergleich zur normalen Sehnennaht etwas langfristiger, bei Erfolg kann so jedoch die Notwendigkeit einer Schultergelenksprothese vermieden werden.

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Leitung: Dr. med. Matthias Hesse

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