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Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Köpenick

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Karpaltunnelsyndrom

Der Karpaltunnel ist ein Knochenkanal, in dem der wichtigste Nerv der menschlichen Hand, der Nervus Medianus, der Mittelnerv, das Handgelenk überbrückt. Er wird gebildet von den Handwurzelknochen einerseits und einem festen Band, das ihn beugeseitig als Dach überspannt. Den Durchtritt teilt sich der Nerv mit den Beugesehnen der Finger.

Beschwerden

Durch eine Beengung des Nerven bei seinem Durchtritt durch den Kanal kommt es zunächst zu einem nachtsbetontem Kribbeln und Einschlafen vornehmlich der drei Schwurfinger der betroffenen Hand. Im Verlauf können die Beschwerden zunehmend auch tagsüber auftreten, wobei sie oft tätigkeits- oder haltungsabhängig sind. Meist tritt eine Besserung durch das Ausschütteln oder Reiben der Hand ein. 

Im fortgeschrittenen Stadium beginnt die Muskulatur des Daumenballens zu schwinden, die Kraft bei der Abspreizbewegung des Daumens lässt nach und die Feinmotorik reduziert sich. So berichten Patienten, dass das Knöpfen von Hemden oder Blusen Probleme macht oder Gegenstände plötzlich fallen gelassen werden. Nicht selten wird ein Ausstrahlen der Schmerzen bis in den Unterarm oder die Schulter beklagt. 

Die Ursachen der Beengung des Mittelnerven sind verschieden. Eine angeborene Veranlagung, entzündliche Verdickung der Sehnen teils im Rahmen von Überanstrengungen, Zuckerkrankheit, Rheuma, hormonelle Veränderungen mit vermehrter Wassereinlagerung, Schwangerschaft oder Verletzungen bis hin zu fehlverheilten Brüchen. 

Die Diagnosefindung geschieht durch die körperliche Untersuchung und in der Regel ergänzend eine Nervenleitungsmessung durch einen Neurologen sowie gelegentlich ein Röntgenbild des Handgelenkes.

Diagnostik

Die Kenntnis der genauen Funktion und des Versorgungsgebietes des ulnaren Nerven ermöglicht es meist eine Diagnose aufgrund der klinischen Untersuchung zu stellen. Hierbei ist es besonders wichtig die unterschiedlichen Symptome je nach Ort der Einklemmung unterscheiden zu können. Zur Diagnosesicherung wird eine Untersuchung durchgeführt die die Geschwindigkeit der Reitz Weiterleitung durch den Nerven sowie die Reaktion des angesteuerten Muskel testet (NLG, EMG). Röntgenbilder des Ellenbogens zeigen eventuelle knöcherne Hindernisse im Verlauf des Nerven. In seltenen Fällen ist ein MRT des Ellenbogen notwendig. 

 

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Möglichkeiten der Behandlung

Sollte die Therapie unter Verwendung von Handgelenksschienen vergeblich verlaufen sein ist eine Operation meistens notwendig.

Die Operation

Operationsrisiken
Bei dem ambulant durchgeführten offene Operation kommt sehr selten zu Komplikationen, möglich sind Hämatombildungen, eine Verbreiterung der Narbe (Kelloid) oder eine Verletzung von Nervenabgängen aus dem Mittelnerv. 

Operationsschritte
Die betroffene Extremität wird seitwärts auf einem Handtisch gelagert. In entsprechender Narkose wird eine Blutleere über eine pneumatische Oberarmmanschette erzeugt. Die Operation erfolgt mit Lupenbrille als mikrochirurgische Technik. Über dem Handgelenk wird in Verlängerung der Hohlhandbeugesehne ein ca. 1,5cm langer Hautschnitt durchgeführt, dabei wird die körperferne Handbeugefalte nicht überquert. Unter Schonung der ersten Nervenabgänge aus dem Mittelhandnerven wird das Dach mit dem Messer scharf durchtrennt. Dadurch wird eine vollständige Druckentlastung des Nerven gewährleistet. Zum Wundverschluss wird nur die Haut vernäht und die Hand mit einem lockerem Verband gestützt. 

Nachbehandlung 
Kurz nach dem Fadenzug nach 12Tagen können alltägliche Arbeiten und die meisten beruflichen Tätigkeiten wieder aufgenommen werden. Stärkere Belastungen sollten für vier Wochen vermieden werden

Nachbehandlung

Nach der OP wird der Arm bis zur Wundheilung (ca. 10 Tage) in einer halbgestreckten Position mit einer Gips Longuette ruhiggestellt um eine komplikationslose Wundheilung zu ermöglichen und die Entstehung von Fisteln zu vermeiden. Nach 10-14 Tagen werden die Fäden gezogen und der Ellenbogen kann in einem unlimitierten Bewegungsausmaß benutzt werden. In den darauffolgenden Wochen sollte eine schwere Belastung des Armes vermieden werden. Eine Krankengymnastik kann zur Vermeidung von Narbenbildung und zur Verbesserung der Beweglichkeit durchgeführt werden, ist jedoch meist nur notwendig wenn zuvor Bewegungseinschränkungen bestanden haben.

Ergebnisse und Risiken

Die Schwere des Nervenschadens kann in drei Grade unterteilt werden (Neurapraxie, Axonotmesis, und Neurotmesis). Bei einem erstgradigen Schaden lässt sich meist die volle Funktion wiederherstellen. Bei zweit- und drittgradigen Schäden kommt es zu einer sekundären Nervenheilung mit Regeneration des Nerven, welche sich über einen langen Zeitraum hinziehen kann und oft unvollständig bleibt. Viele Faktoren wie z. B. die Dauer und der Ort der Schädigung, Zustand des vom Nerven versorgten Endgebietes usw. spielen bei der Prognose eine wichtige Rolle.

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Leitung: Dr. med. Matthias Hesse

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