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Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie Köpenick

Bewegungseinschränkende Knochenneubildung (Heterotope Ossifikation)

operative Entfernung des wuchernden Knochens

Ursache

Bei diesem Krankheitsbild formiert sich lamellenartiger Knochen in nichtknöchernen Regionen. Dieser Knochen hat keine Knochenhaut und eine höhere Anzahl Knochen auf und -abbauender Zellen (Osteoblasten, Osteoklasten). Der Grund für diese Knochenneubildung ist nicht ganz verstanden, häufig steht dies jedoch mit einem Unfall, Nervenschäden, Verbrennungen oder einer stattgehabten Operationen in Verbindung.

Beschwerden

Bei zunehmendem Bewegungsverlust kommt es zu einer lokalen Empfindlichkeit. Schmerzen stehen normalerweise nicht im Vordergrund. Die Beugung, Streckung, sowie auch die Umwendbewegungen der Hand sind zunehmend eingeschränkt.

Diagnostik

Neben der klinischen Untersuchung zeigt ein Röntgenbild des Ellenbogens im späteren Stadium ein eindeutiges Bild. Im Frühstadium, innerhalb der ersten vier Wochen, kann das Röntgenbild noch unspezifisch sein, daher wird der Verdacht einer Heterotopen Ossikikation durch eine Blutuntersuchung mit typischerweise erhöhten Werten der alkalischen Phosphathase sowie eine Knochenszintigrafie abgeklärt. Im Falle einer notwendig gewordenen Operation wir immer eine Computertomografie zur genauen Darstellung der örtlichen Verhältnisse durchgeführt. Eine neurologische Untersuchung zeigt potentielle Nervenschädigungen und Nervenengpässe.

 

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Behandlung

Besteht eine erhöhte Gefahr der Knochenneubildung außerhalb des natürlichen Knochens, z. B. bei Patienten die zuvor schon einmal eine solche Erkrankung hatten oder im Falle eines sehr schweren Bruches mit Knochentrümmern, wird prophylaktisch eine medikamentöse oder radiologische (einmalige Bestrahlung mit niedrig Energie Strahlen) Therapie begonnen.

Operative Behandlung

Eine operative Therapie wird bei maifester heterotoper Knochenneubildung und funktioneller Einschränkung der Unterarmbeweglichkeit durchgeführt. Hierbei gilt, dass die Erfolgsrate umso höher liegt, je früher der Eingriff erfolgt, denn zu einem frühen Zeitpunkt sind die Schäden an Muskeln und Knorpel noch gering und die in der Nähe liegenden Nerven noch nicht dauerhaft geschädigt. Die Operation erfolgt in offenchirurgische Technik mittels eines hinteren Zugangs zu den vier Gelenkfenstern. Der gesamte heterotope Knochen wird entfernt und die Kapsel unter Schonung der Seitenbänder ausgeschnitten. Die natürlichen Gruben im Bereich des Oberarmknochens werden bis zum Erreichen eines adäquaten Bewegungsausmaßes freigelegt. Sollte der dreiköpfige Oberarmstrecker und die Seitenbänder abgelöst werden müssen, erfolgt deren Rekonstruktion in gleicher Sitzung. Kommt es zu einer unzureichenden Stabilität des Ellenbogens wird ein beweglicher äußerer Rahmen (Bewegungsfixateur) angelegt.

Nachbehandlung

Nach der OP wird mittels einer Nervenschmerzpumpe für weitgehende Schmerzfreiheit gesorgt. Dies ist wichtig um sofort mit einer Mobilisation des Gelenkes anfangen zu können. Hierzu kommt auch eine maschinelle Bewegung des Ellenbogens auf einer speziellen Bewegungsschiene zum Einsatz. Quengelschienen werden vor allem nachts zum Erhalt der Beweglichkeit eingesetzt. Es erfolgt eine intensive Physiotherapie. Prophylaktisch erfolgt die medikamentöse Therapie mit z. B. Indometazin zur Vermeidung erneuter heterotoper Knochenneubildung.

Ergebnisse und Risiken

Die funktionellen Ergebnisse nach der Operation sind meist sehr gut. Eine vollständige Wiederherstellung der Beweglichkeit gelingt jedoch nie. Das Ziel ist es einen Grad der Funktion zu erreichen, der einen problemlosen Einsatz des Gelenkes in Alltag und Arbeit ermöglicht. Risiken bestehen während der Operation im Sinne von möglichen Verletzungen nahe liegender Nerven und Gefäße. Langfristig besteht das Risiko einer wiederkehrenden Verknöcherung.

DRK Kliniken Berlin Köpenick

Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie

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Leitung: Dr. med. Matthias Hesse

Tel.: (030) 3035 - 3313
Fax: (030) 3035 - 3308

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