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Klinik für Innere Medizin - Pneumologie und Schlafmedizin Mitte

Behandlungen von Schlafstörungen

  • Schlafbezogene Atmungsstörungen, insbesondere Obstruktives Schlafapnoesyndrom
  • Narkolepsie
  • Syndrom der unruhigen Beine („restless-legs-syndrome“)
  • Periodische Extremitätenbewegungen („periodic-limb-movement“)

Die Diagnostik und Therapie in unserem DGSM-akkreditierten Schlaflabor erfolgt entsprechend den Vorgaben und unter der Qualitätskontrolle der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (DGSM).

Immer wieder bekommen wir Fragen rund um die Schlafmedizin gestellt. Wir haben häufige Fragen und unsere Antworten deshalb unten noch einmal zusammengetragen.

Was ist ein Schlaflabor?

Wenn Patienten erfahren, daß sie im Schlaflabor untersucht werden sollen, sind sie häufig verunsichert, da sie keine Vorstellung von dieser Einrichtung und den Abläufen haben.

Es handelt sich dabei um einen Schlafraum, der zur Registrierung der Schlafstadien und bestimmter Körperfunktionen wie Herzrhythmus, Atmung und Körperbewegung während des Schlafes eingerichtet ist. Der Raum ist isoliert, damit die Körperströme gut abgeleitet werden können und nicht durch Ströme und Störeinflüsse des Leitungsnetzes beeinflußt werden. Der Raum wird gut abgedunkelt und sollte ruhig gelegen sein. Viele Schlaflabore sind klimatisiert, um eine bestimmte Temperatur aufrechtzuerhalten, da der Schlaf durch die Umgebungstemperatur beeinflusst wird.

Der Schlafende wird vom Nachbarraum aus mittels einer Videokamera überwacht. Es gibt heute sehr lichtstarke Fernsehkameras, die auf Infrarotlicht reagieren, so daß der Raum zwar dunkel erscheint, aber mit der Kamera können die Bewegungen des schlafenden Patienten beobachtet werden. Ein Mikrophon erfasst die Geräusche im Raum, u.a. das Schnarchen oder das Sprechen während des Schlafes. Der Beobachter ist häufig mit einer Gegensprechanlage mit dem Schlaflabor verbunden. In dem Schlaflabor befinden sich diverse Meßgeräte, die aber im Gegensatz zu den Geräten auf einer Intensivstation keine störenden Geräusche oder Warntöne abgeben.

Nachdem der Patient normal zu Abend gegessen und sich entsprechend seinem üblichen Tagesablauf verhalten hat, begibt er sich nach Anweisung des Personals in sein Bett. Er bringt seine gewohnte Schlafkleidung mit.

Um den Schlaf und andere Messgrößen zu erfassen, müssen Elektroden auf der Haut befestigt werden. Elektroden sind kleine Metallplättchen mit einem Durchmesser von maximal 2 bis 3 cm, mit denen elektrische Ströme vom Gehirn, Herzmuskel und Skelettmuskel abgeleitet werden können. Da die Haut elektrische Ströme nicht sehr gut leitet, ist es häufig erforderlich, die oberflächlichen Hautschichten durch Reiben mit einer Paste oder Abheben der Außenschicht mit einem speziellen Pflaster leitfähiger zu machen. In der Regel werden zwei Elektroden benötigt, um die Gehirnströme abzuleiten, eine Elektrode wird davon zu einer gedachten Linie zwischen den Ohren wenige Zentimeter neben dem Mittelscheitel platziert. Es müssen nur wenige Haare gekürzt werden, um eine ausreichende Befestigung zu ermöglichen. Heute werden Einmal-Elektroden festgeklebt.

Schlafstadien-Überwachung

Ein bestimmtes Schlafstadium, nämlich der REM-Schlaf, ist durch schnelle Augenbewegung charakterisiert. Diese werden durch Elektroden in der Nähe der Augenhöhlen erfaßt. Zwei Elektrodenpaare sind zur genauen Erfassung erforderlich.

Im Schlaf erschlaffen die Muskeln, z. B. auch die Kinnmuskulatur, so daß der Schlafzustand durch geringe Muskelströme charakterisiert ist. Zwei Elektroden werden deshalb im Bereich der Unterkiefermuskulatur auf der Haut befestigt. Von den Elektroden führen lange Drähte zu einem kleinen Kästchen am Kopfende des Patientenbettes, die Ströme werden dort verstärkt und zur Aufzeichnung weitergeleitet. Die beschriebene "Verkabelung" kann zwar im ersten Augenblick furchteinflößend wirken, die Patienten gewöhnen sich aber sehr schnell daran und fühlen sich im Schlaf nicht beeinträchtigt.

Durch die Registrierung der Gehirnströme können lediglich bestimmte Schlafstadien und Funktionszustände des Gehirns erfasst werden. Gedankeninhalte oder Trauminhalte können die Ärzte nicht ablesen. Die Befürchtungen mancher Patienten, daß damit Gedankenlesen möglich sei, können damit zerstreut werden.

Atmungs-Überwachung

Da Störungen der Atmung den Schlaf beeinträchtigen, wird diese mehrfach überwacht. Während des Schlafes atmet man nicht nur durch die Nase, sondern auch zu etwa 20 % der Schlafzeit durch den Mund. Deshalb werden wärmeempfindliche Elemente (Thermistoren) an beide Nasenöffnungen und den Mund geklebt, um die Luftbewegung zu erfassen.

Fehlende Atmung führt zu fehlenden Ausschlägen der Atmungsregistrierung. Da die Atmung häufig oberhalb der Stimmritze während des Schlafes blockiert ist (eine Vorstufe dieser Blockade ist das schwere Schnarchen) kommt es vor, daß sich das Zwerchfell noch bewegt.

Diese Bewegungen können anhand von Brust- und Bauchdehnung erkannt werden. Mittels Dehnungsmeßfühlern, die jede Bewegung, d.h. Ausdehnung des Brustkorbes und des Bauchumfanges erfassen, sind wir in der Lage, unterschiedliche Störungen (zentrale und obstruktive Apnoephasen) zu erkennen. Da verschiedene Therapien zur Behandlung dieser Störungen erforderlich sind, kann auf diese Registrierungen nicht verzichtet werden.

Bei längeren Atemstillständen fällt der Sauerstoffgehalt im Blut ab und der Herzschlag wird verlangsamt. Setzt die Atmung wieder ein, normalisiert sich die Sauerstoffspannung im Blut nach wenigen Atemzügen und der Herzschlag wird kurzfristig um 10 bis 20 Schläge beschleunigt. Diese Veränderungen können mit einem speziellen Meßgerät, dem sogenannten Oxymeter, überwacht werden.

In einem Fingerclip, der einer Wäscheklammer ähnelt und meistens an dem Mittelfinger befestigt wird, befindet sich eine Leuchtdiode. Das aus dem mit Sauerstoff beladenen rotem Blutfarbstoff reflektierte Licht wird analysiert und zeigt die Sauerstoffsättigung des Blutes an.

Es werden Elektroden unterhalb der Kniescheibe seitlich von dem Schienbein aufgeklebt, um nächtliche langsame Beinbewegungen zu registrieren. Diese zeitweise auftretenden nächtlichen Myoklonien (PLMS) treten im höheren Lebensalter gehäuft auf und können den Schlaf unterbrechen.

Wie lange wird gemessen?

Die Patienten entwickeln trotz der vielen Kabel und der ungewohnten Umgebung im Schlaflabor einen normalen Schlaf. Die Messungen beginnen abends und enden morgens um 6 Uhr. Es ist wichtig, daß eine ganze Nacht erfaßt wird. Die vielen Messgrößen werden heute meistens in einem Computer aufgezeichnet.

Manche Patienten werden allerdings durch die Umstände im Schlaflabor in ihrer Schlafqualität beeinträchtigt, so daß eine zweite Nacht für Messungen erforderlich sein wird, um die richtige Diagnose stellen zu können.

Am nächsten Morgen müssen dann die Daten (ca. 80 bis 150 Megabyte) durch die Ärzte ausgewertet werden. Dieses entspricht einem ca. 200 Seiten starken Buch, welches durchgeblättert werden muss. Die erfassten Daten werden nun über Rechner oder visuell ausgewertet, so daß therapeutische Konsequenzen gezogen werden können.

Abhängig von der Fragestellung werden zu den oben beschriebenen Diagnosemöglichkeiten noch weitere Messungen wie

  • Lungenfunktionsprüfung
  • Ergometrie
  • Echokardiografie
  • Rhino- und Laryngoskopie u. a.

durchgeführt.

Blutdruck-Messungen

Die wichtigste dürfte die Erfassung des Blutdruckes sein. Hierzu wird eine kleine Manschette um den Oberarm gelegt und mittels einer kleinen Pumpe zur Ermittlung des Blutdruckes aufgepumpt. Die Schwankungen des Blutdruckes können dann ununterbrochen erfaßt und aufgezeichnet werden. Das nächtliche Blutdruckverhalten muß erst noch genauer untersucht werden. Allerdings ist heute schon klar, daß Schnarchen und Atempausen zu einer Druckerhöhung von 10 bis 20 mm Hg führen.

In einer Besprechung im Zimmer des Patienten wird das weitere Vorgehen anhand der Papieraufzeichnung sowie der Computerauswertung erläutert.

Bluthochdruck und Schlafapnoe

Die Gefährdung der Patienten resultiert u. a. aus dem Sauerstoffmangel, aber auch aus Blutdruckschwankungen.

Während des Atemstillstandes sinkt der Blutdruck leicht ab. In der Zeit, in welcher der Patient wieder frei atmen kann, steigt der Blutdruck rapide in die Höhe, vor allem bei Patienten mit Hypertonie (Bluthochdruckkrankheit) kann der systolische Blutdruck über 210 bis 220 mm Hg ansteigen.

Die Pulsfrequenz steigt um 10 bis 15 Schläge/min. Manche Patienten wachen an ihrem Schnarchen bzw. an den Atemstillständen auf und bemerken ein deutliches Herzrasen.

Bei 40 bis 50 Prozent aller Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom kann auch während des Tages ein höherer Blutdruck gemessen werden. Auffallend ist vor allem die fehlende Absenkung des Blutdruckes in den frühen Morgenstunden. Man nimmt heute an, daß in vielen Fällen die häufigen Blutdruckerhöhungen während der Nacht zu einer konstanten Druckerhöhung auch während des Tages führen, so dass der Prozess sich verselbständigt und immer höhere Drücke gemessen werden.

Man weiß heute, daß die nachts auftretenden Atemstillstände eine unabhängige Rolle bei der Entstehung des Bluthochdruckes spielen, wobei auch das ausgeprägte Übergewicht der Patienten einen wichtigen Faktor bei der Hypertonie darstellt. Wenn beide Störungen zusammenkommen, ist der Blutdruck besonders stark erhöht. Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß das sympathische Nervensystem durch den nächtlichen Stress bei gehäuften Atemstillständen besonders aktiviert wird.

Weitere Folgeschäden des Schlafapnoe-Syndroms

Die Folgen des Hochdruckes als Folge des Schlafapnoe-Syndroms können Koronarsklerose (Erkrankung der Herzkranzgefäße) und Herzinfarkt sein.

Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt, allerdings fand sich bei Patienten mit Herzinfarkt ein hoher Prozentsatz von Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom.

Die Schwankungen des Druckes in den Gehirngefäßen während des Atemstillstandes und Änderungen der Gehirndurchblutung stellen ein größeres Risiko für verminderte Durchblutung des Gehirns dar.

Zusammenfassend besteht für Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom ein deutlich erhöhtes Risiko, an den Folgen eines Herz-Kreislauf-Problemes zu erkranken.

Gefäßrisiko und Verlauf unter der Überdruckbeatmung

Durch die Behandlung mit dem Überdruckverfahren wird das vaskuläre Risiko (Risiko einer Gefäßerkrankung) der Patienten deutlich reduziert und entspricht dem eines Patienten ohne diese Erkrankung.

Vor allem der Blutdruck sinkt unter der Behandlung häufig ab oder kann durch die den Blutdruck senkenden Medikamente wesentlich besser beeinflusst werden.

Nach einer mehrmonatigen Therapie sollte der Hausarzt gefragt werden, ob die Blutdruckmedikamente nicht reduziert werden können. Voraussetzung ist natürlich, daß der Blutdruck in den Normalbereich absinkt.

Schlussfolgerungen bzgl. des Schlafapnoe-Syndroms

Zusammenfassend stellt das Schlafapnoe-Syndrom mit seinen gehäuften Atemstillständen eine Gefährdung vor allem für Herz und Kreislauf dar.

Durch die Möglichkeit der CPAP-Therapie (Überdruckverfahren) kann dieses Risiko in vielen Fällen vollständig vermieden werden. Neben der Vermeidung des Risikos durch die CPAP-Therapie werden die Patienten leistungsfähiger, die Tagesmüdigkeit und Einschlafneigung verschwinden oftmals vollständig. Die Teilnahmslosigkeit und verminderte Wahrnehmungsfähigkeit der Patienten wird in vielen Fällen gebessert.

Der Arzt sollte bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen deshalb auch an die durch Schlaf ausgelösten Atmungsstörungen denken.

Auch der Patient selbst sollte sich nicht scheuen, über seine eigenen Beobachtungen oder die des Partners zu berichten, damit die richtigen Konsequenzen gezogen und die oftmals sehr erfolgreichen Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden können.

Therapiemöglichkeiten bei ausgeprägter Tagesmüdigkeit

Häufigste Ursache der exzessiven Tagesmüdigkeit mit Konzentrationsschwierigkeit und Vergesslichkeit sind nächtliche Atemstillstände.

Um die Engstellung des Rachenbereich, der ja einen Muskelschlauch mit mindestens 28 Muskelpaaren darstellt, zu verhindern, gibt es eine Vielzahl von Behandlungsansätzen. Allerdings haben sich nur wenige als wirksam herausgestellt.

Änderung der Schlafposition

Bei leichterem Schnarchen kann eine Änderung der Schlafposition von der Rückenlage in eine seitliche Lage eine Besserung erzielen. Die Anzahl der Atempausen nimmt leicht ab. Allerdings gilt dies nur für leichtere Formen.

Auch ein Hochstellen des Kopfteiles oder Schlafen mit drei bis vier Kopfkissen führt bei den ausgeprägteren Formen der Schlafapnoe zu keiner entscheidenden Besserung.

Gewichtsreduktion

Ein Teil der betroffenen Patienten ist übergewichtig. Es sollte deshalb immer versucht werden, Normalgewicht anzustreben.

Allerdings empfehlen wir eine sofortige Behandlung mit der nCPAP-Therapie und parallel dazu eine Reduktionsdiät.

Erfahrungsgemäß dauert es Monate bis Jahre, bis eine erfolgreiche Gewichtsreduktion eingetreten ist. Unter der Behandlung mit nCPAP nimmt die körperliche Aktivität der Patienten deutlich zu, so daß die Gewichtsabnahme leichter fällt.

Andere Therapieformen

Das Medikament Theophyllin kann eventuell bei leichteren Fällen eine geringe Besserung hervorrufen. Allerdings gibt es Patienten, die auf diese Therapie nicht ansprechen (non-Responder). Auch hält der Effekt häufig nur wenige Monate an. Auch muß man an eventuelle Unverträglichkeiten denken.

Eine HNO-ärztliche Untersuchung sollte auf jeden Fall erfolgen (Nasenatmungsbehinderung, großes Zäpfchen). Der Erfolg einer laserassistierten Uvulopalatopharyngoplastik (LAUPP) hängt sehr vom Obstruktionsort, vom Körpergewicht und vom Schweregrad - der nicht zu hoch sein darf - ab.

CPAP (Abkürzung für Continuous Positive Airway Pressure) bedeutet, dass der Druck über eine Nasenmaske aufgebaut wird.

Die Maske besteht aus einem weichem Silikonmaterial und kann am Kopf mit elastischen Bändern oder mit einer weichen Kappe befestigt werden. Mit einem Gebläse, ähnlich einem Ventilator, wird Luft über einen Schlauch in die Maske transportiert. Der Luftfluss beträgt 25 bis 70 l/min. Nur ein kleiner Teil dieser Luft erreicht die Lunge, der größte Teil tritt an einer Öffnung oder einem Ventil an der Maske aus.

Durch das Einblasen von Luft entsteht Überdruck, der die oberen Atemwege während des Schlafes offen hält, ähnlich wie bei einem aufgepumpten Fahrradschlauch. Während der Ausatmung atmen Sie allerdings gegen einen erhöhten Widerstand, weil der Luftfluss, der durch das Gebläse produziert wird, nicht unterbrochen wird. So kann ein kontinuierlicher Druck in der Maske und den Atemwegen erzielt werden.

Der Druck ist nur leicht erhöht und wird nach ein bis zwei Nächten von den meisten Patienten gut vertragen. Drehen und seitliches Liegen ist mit der Maske möglich.

Bei der Anwendung von CPAP benötigen wir eine gewisse Zeit, um Sie optimal an die Methode anzupassen. Man muß die richtige Größe der Maske finden, um Luftlecks zu verhindern.

Dazu stehen uns verschiedene Maskengrößen zur Verfügung. Wenn diese Masken nicht exakt an Nase und Gesicht angepaßt werden können, müssen in seltenen Fällen individuelle Nasenmasken geformt werden. Dazu wird ein Abdruck der Nase gewonnen und schließlich aus Kunststoffmaterial eine Maske gegossen bzw. geformt.

Um sich mit der nCPAP-Therapie anzufreunden, sollten Sie während des Tages damit üben, und zwar mindestens drei Stunden am Tag. So können Ängste und Unsicherheiten vermieden werden.

Der geeignete CPAP-Druck, durch den Schnarchen und Apnoen verschwinden, kann nur während der Nacht gefunden werden.

Die Anpassung und die Erhöhung der CPAP-Drücke sollte nur unter Kontrolle in einem Schlaflabor erfolgen.

Meistens können die längsten Apnoephasen in den frühen Morgenstunden beobachtet werden. Wenn sehr hohe Drücke benötigt werden, um Schnarchen und Apnoen zu beseitigen, muß die Maske sehr fest angebracht werden. Manchmal sehen wir Druckstellen und auch kleine Druckstellen bei nicht optimalem Sitz der Maske. Mit entsprechenden Abstandshalterungen und Schaumstoffpolsterungen kann man diese Komplikationen meist vermeiden.

Sie können den CPAP-Druck mit einem ansteigenden Druckverhalten einsetzen. Mit dieser sogenannten Rampe können durch eine entsprechende elektronische Schaltung des Gerätes langsam ansteigende Drucke erzeugt werden.

Nachdem Sie die Maske angebracht haben, wird der Luftdruck, ausgelöst durch das Gebläse während des Wachzustandes als sehr unangenehm empfunden. Durch einen Zeitschalter kann der erforderliche Druck bis zu 30 Minuten verzögert werden.

Wird die CPAP-Atmung gestartet, steigt der Anfangsdruck lediglich auf etwa 3 bis 4 cm H2O, der Patient schläft ein und der CPAP-Druck wird bis zu dem vorgewählten Niveau weiter erhöht. Bei manchen Geräten wird der Druck über ein Instrument oder Leuchtdioden angezeigt.

BIPAP bedeutet Abkürzung für bi-level CPAP, d.h. es werden zwei unterschiedliche Drucke in In- und Exspiration (Ein- und Ausatmung) erzeugt.

In sehr seltenen Fällen wird der erforderliche CPAP-Druck von Ihnen nicht toleriert werden. In diesen Fällen muß ein Gerät eingesetzt werden, das den Ausatmungsdruck reduziert, um Ihre Ausatmung zu erleichtern. Mit dieser Methode erreichen wir eine wesentlich bessere Kooperation.

Die BIPAP-Atmung ist durch einen höheren inspiratorischen Druck, z. B. 10 cm H2O, charakterisiert. Nach maximal 3 Sek. springt der inspiratorische Druck auf einen geringeren exspiratorischen Druck um.

Die Verminderung der Dehnung der Lunge wird von dem Patienten häufig als sehr angenehm empfunden. Leider ist dieses Gerät teurer, schwerer und lauter, verglichen mit den modernen CPAP-Geräten.

In den letzten Jahren konnte die Lautstärke dieser Geräte durch entsprechende Isolation und Dämpfung der Vibration deutlich vermindert werden. Bei manchen Geräten ist der Motor und der Fluß-Generator in einer besonderen Kammer untergebracht. Die Lautstärke liegt bei etwa 35 dB.

Das Gebläse kann auch in einen anderen Raum gestellt werden, indem man den Schlauch durch die Wand führt. Der Schlauch kann neben den Körper oder den Kopf gelegt werden, um Störungen während des Schlafes zu vermeiden. All diese Möglichkeiten sollten Sie berücksichtigen.

Stellen Sie das Gerät auf keinen Fall in einen verschlossenen Schrank oder Behälter!

Wie kann die Luft angefeuchtet werden?

Etwa 10 Prozent der Patienten vertragen den Beatmungsdruck nicht, da die Luft zu trocken sei. Die Schleimhaut der Nase und des Rachens wird gereizt und entzündet sich. Eine abendliche Gabe eines Nasenöls oder ein spezielles entzündungshemmendes Nasenspray kann meist die Beschwerden lindern oder beseitigen.

Andernfalls kann ein Befeuchter eingesetzt werden oder eine sogenannte künstliche Nase in die CPAP-Maske eingesetzt werden.

Ist die Befeuchtung allerdings zu stark, kann sich Kondenswasser bilden und die Maske füllt sich mit Wasser. In vielen Fällen reicht es aus, den Befeuchter 2 m vor dem Ansaugstutzen entfernt aufzustellen. In jedem Falle sollte darauf geachtet werden, daß die Luftfeuchtigkeit im Raume über 40 Prozent liegt.

Wartung und Service sind leicht zu handhaben. Die Maske sollte täglich mit einer Seifenlösung gesäubert werden.

Feuchtigkeit in Maske und Schläuchen können zu Bakterienwachstum führen. Es ist deshalb sehr wichtig, die Schläuche immer schnell trocknen zu lassen.

Die durch das Gebläse angesaugte Luft wird in der Regel durch zwei Filter gereinigt: Einer für die größeren Partikel, z. B. dem normalen Hausstaub, und für die kleineren Partikel, z. B. Pollen- und Rauchpartikel, ein zweiter Filter. Der Staubfilter sollte regelmäßig durch Waschen gereinigt werden. Der Feinfilter sollte alle 2 bis 4 Wochen ausgetauscht werden. Wichtig ist, daß beide Filter benutzt werden. Achten Sie bitte auf die entsprechenden Anweisungen des Geräteherstellers und Lieferanten.

Grundsätzlich muß das nCPAP-Gerät natürlich auch auf Kurzreisen und auf längeren Reisen mitgenommen werden. Die Geräte können auch durch eine 12 Volt-Batterie versorgt werden, so daß die Benutzung auch z. B. auf einem Segelschiff oder Lastwagen gewährleistet ist.

Die modernen CPAP-Geräte sind leicht und die Größe entspricht einer normalen Fototasche.

Für den Zoll und Sicherheitsüberprüfung sollten Sie Ihren Garantieschein mitführen.

Als unser Patient bekommen Sie automatisch eine Flug-Reisebescheinigung in Deutsch und Englisch nach Hause geschickt, die Sie auf Flughäfen vorzeigen können.

Kontrollen des CPAP-Druckes und der Atmung während des Schlafes sollten regelmäßig erfolgen. Die meisten internationalen Fachgesellschaften empfehlen eine erste Kontrolle nach ca. sechs Monaten. Dieses hängt von dem verwendeten Druck und Ihren Erkrankungen ab.

In 10 bis 20 Prozent aller Fälle muß der CPAP-Druck bei den Kontrolluntersuchungen korrigiert werden. Manche Patienten beginnen erneut zu schnarchen. Dies ist für Sie auch ein wichtiges Zeichen dafür, daß die Verengung der oberen Luftwege selbst durch CPAP nicht vollständig verhindert wird. In diesem Falle sollten Sie Ihren Arzt informieren.

Auch bei einem Wiederauftreten von Müdigkeit ist eine Kontrolle mit der stationären Polysomnographie dringend erforderlich, um die Beatmungsdrucke wieder auf Ihr richtiges Maß zu regeln.

Sie sollten die CPAP-Therapie jede Nacht, während kurzer Schlafphasen während des Tages und auch während der gesamten Nacht durchführen.

Bitte schalten Sie das Gebläse am frühen Morgen nicht ab und schlafen Sie nicht ohne erhöhten Atemdruck.

Sobald die Behandlung gestoppt wird, treten Atemstillstände während des Schlafes auf. Die Schlafqualität sollte dieselbe wie die einer Normalperson sein.

Der erhöhte Blutdruck normalisiert sich oft während der nächsten Monate. Bitte fragen Sie Ihren Arzt, ob die Dosis Ihrer Blutdruckmedikamente reduziert werden kann.

Wenn Sie die CPAP-Therapie während des Schlafes nicht einsetzen, wird sich die Schlafqualität wieder verschlechtern. Auch die Tagesmüdigkeit und die anderen beschriebenen Symptome würden wieder auftauchen.

Es gibt nur wenig unerwünschte Nebenwirkungen, die schon früher besprochen wurden.

Während einer Nasenschleimhautentzündung kann es manchmal schwierig sein, die CPAP-Behandlung durchzuführen. Der Druck kann evtl. nicht ausreichend sein, um die Atemwege offenzuhalten. In seltenen Fällen muß die Therapie auch gestoppt werden, weil die Trockenheit von Nase und Rachen zu unangenehm wird.

Bei Infektionen der oberen Luftwege, des Mittelohres oder bei Sinusitiden fragen Sie bitte Ihren Arzt, ob Sie die CPAP-Therapie fortsetzen sollen.

In manchen Fällen ist es durchaus ratsam, diese zu unterbrechen, bis die Infektion erfolgreich behandelt worden ist.

Zusammenfassend ist die CPAP-Therapie leicht durchzuführen und bei richtiger Anwendung ein sehr effektives Behandlungsverfahren.

Schlafhygiene, die einen gesunden Schlaf nach sich zieht, betrifft alle Umstände, Verhaltensweisen und Maßnahmen, die einen guten und erholsamen Schlaf bewirken. Wir empfehlen Ihnen deshalb, folgende Regeln einzuhalten:

  1. Gehen Sie möglichst regelmäßig zu einem bestimmten Zeitpunkt ins Bett und stehen Sie zu definierten Zeitpunkten auf.

  2. Achten Sie auf ein abgedunkeltes Schlafzimmer.

  3. Die Temperatur im Schlafzimmer sollte etwa 18 Grad °C betragen.

  4. Verkehrslärm und sonstige störenden Geräusche sollten vermieden werden.

  5. Die letzte größere Mahlzeit sollte drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden; gehen Sie jedoch nicht hungrig ins Bett.

  6. Vermeiden Sie schwarzen Tee, Kaffee und größere Mengen Alkohol, wenn Sie dadurch nicht einschlafen können.

  7. Vermeiden Sie Zigarettenrauchen, da Nikotin ähnlich wie Koffein wirkt.

  8. Vermeiden Sie dauernde Schlafmitteleinnahme.

  9. Seien Sie mindestens 30 Minuten am Tage sportlich aktiv.

  10. Versuchen Sie nicht krampfhaft einzuschlafen. Bei Einschlafschwierigkeiten stehen Sie bitte auf und versuchen, erst bei aufkommender Müdigkeit erneut einzuschlafen.

DRK Kliniken Berlin Mitte

Klinik für Innere Medizin - Pneumologie und Schlafmedizin

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Leitung: Prof. Dr. med. Bernd Schmidt

Tel.: (030) 3035 - 6305
Fax: (030) 3035 - 6309

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